Hallo Leute,
ich wollte euch einen kleinen Bericht über die letzten 2 Tage schreiben.
Es fing alles an, als mich letzte Woche ein alter Kumpel anrief, er führe 2Tage nach Fehmarn zum Kutterangeln, ob ich nicht mit wollte - Ich wäre ja STudent und hätte viel Zeit. 
Nun ja, ich hatte zuufällig Zeit (Semesterferien ;-)) und wollte ja schon immer aufn Kutter, weil ich das bis jetzt nie gemacht hatte, anschließend wollten wir abends noch in die Brandung, das hab ich trotz vorhandener Ausrüstung auch noch nie probiert.
Sonntag nacht 3.00Uhr gings los, Osnabrück bis Orth (ca. 380km), ich hatte nicht wirklich schlafen können, ob nun vor Aufregung oder weil ich kurz bevor der Wecker klingelte erst ins Bett gefunden hab? 
Geplant war Kutter, abends Brandung, nächsten morgen wieder Kutter und abends nach Hause, also volles Programm! 
Um 6.30Uhr kamen wir in Orth auf Fehmarn an und enterten die
MS Antares
Wir hatten für den ersten Tag das sog. "Angebot" gebucht: 58€ incl. Ausfahrt, Vollverpflegung und Übernachtung -> Das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich sehr gut, u.a. sauberes Doppelzimmer mit TV, eingerichtete Kochecke, Kühlschrank, Tiefkühlmöglichkeit und Badezimmer! Aber dazu später mehr...
Als erstes Platz an der Reling gesichert und erstmal gefrühstückt -> 3 belegte Brötchenhälften und Kaffee.
Meine Ausrüstung bestand aus einer Silverman Tele Boat 2,70m 100-200g WG (hab ich nal im ANgebot für 5€ gekauft) und einer DAM Quick AT 465, Schnurfassung 100m 65er, bespult mit 35er Berkley Trilene Senithin Ultra. Mein Ködersortiment bestand aus 2 Diskounter "Meeres"-Sortierkästen und ein paar alten Pilkern und Beifängern, die ich mal "geerbt" habe. Und einen "Kutterkasten" mit Fischtöter, Zange, etc. habe ich mir auch noch zusammengestellt. Ich hatte noch zwei weitere Ruten mit, z.T. "schwerer" und hochwertiger, die habe ich aber überhaupt nicht genutzt und hätte sie auch nicht gebraucht.
Das erste, was mir fehlte war ein Klett-Rutenhalter für die Reling-> Ein unverzichtbares Teil aufm Kutter, gut das mein Kumpel zwei hatte!
Der relativ leere Kutter (12 Leute) fuhr ca. 1,5std bis zu den "Dorschgründen", von Orth unter der Fehmarnsundbrücke Richtung Süden.
In der zweiten Drift konnte ich dann auch einen kleinen Dorch landen, gerade massig, trotzdem war ich schonmal gut zufrieden, da sonst auf dem ganzen Boot nicht viel ging.
Nach 3 kurz nach dem Anbiss verlorenen Fischen 
gabs mittags dann Erbsensuppe mit dicker Bockwurst und kurz danach auch den nächsten erfolgreich gelandeten Dorsch-> leider untermassig, also wieder zurück.
Die restliche Fahrt war fischtechnisch gesehen eine Katastrophe, mein Kumpel fin in der letzten Drift noch seinen "Ehrenrettungsdorch" von ca. 45cm, ich hab noch zwei Fische verloren, das wars. 
Auf dem ganzen Schiff wurden allerdings nur 6 massige Dorsche gefangen! Und wir waren nicht unter den Schneidern!
Sogar mein erstes Dorschfilitieren klappe ganz gut! Für mich war die erste Ausfahrt trotz des schlechten Fangs schonmal ein Erlebnis.
Um 15.30Uhr waren wir dann wieder im Hafen und fuhren zu unserem Gasthaus:
Gästehaus Sulsdorf
Dort standen Gefriertruhen bereit in denen wir das magere Fangergebnis lagern konnten, Möglichkeiten zum Fische ausnehmen gabs dort übrigens auch!
Ab ins Zimmer, kurz frisch machen und dann zum Angelshop Würmer holen (Watwurm 22Cent, 100g Seeringelwürmer 7€, - keine AHnung ob das günstig oder teuer ist?). Danach gabs Abendbrot in der zum Gästehaus gehörigen Gaststätte. Wir konnten unter diversen Fischen oder Schnitzel mit Pommes oder Bratkartoffeln wählen, hätten aber auch aus der Karte für wählen können, wir hatten 5€ "gut", die Differenz hätte man zahlen müssen -> Wir entschieden uns fürs Schnitzel mit Pommes und ware überrascht, da wir uns auf "Kindertellergröße" eingestellt hatten, das plötzlich ein Schnitzel in Schallplattenformat auf dem Teller lag! 
Gestärkt gings zum Starnd von Westermarkelsdorf zum Brandungsangeln. Ich hatte mich vorher bei einem anderen Bekannten schlau gemacht und dort sollte es sehr gut sein.
Leider war das Wetter alles andere als ideal, starker Wind von der Seite, die Ruten hielten kaum auf dem Dreibein, riesen Schnurbögen, die zweiten Ruten haben wir erst gar nicht fertig gemacht.
An Bissanzeige war gar nicht zu denken! Als es dann nach 2STunden auch noch anfing zu regnen hatten wir die Schnauze entgültig voll und packten ein! Aber als ich die Rute wieder einholte zappelte doch tatsächlich eine kleine Scholle am Ende der Schnur -> Angelerehre hier also auch gerettet! Dem Fisch wurde aber Aufgrund mangelnder Körpergröße die Freiheit wieder geschenkt!
Wir wollten es dann direkt an der SUndbrücke probieren, dort wären auch bessere Vorraussetzungen gewesen -> wenig WInd und Brandung, aber da uns auf der Fahrt dorthin schon die Augen zufielen und es "schon" halb 10 war, sind wir dann doch zum Zimmer gefahren und sind zeitig schlafen gegangen.
Um 5.30Uhr klingelte der Wecker -> Heute sollte alles besser werden!
Frisch geduscht und voller Tatendrang standen wir dann um 6.30Uhr wieder aufm Kutter und bestellten beim verrückten Smutje "Rio" (allein der Typ ist eigentlich schon den Fahrpreis wert 
-> Ne kleine "One-man-Show" aus Südostasien) unser Frühstück. Dieses Mal gings etwas enger zu, es waren ungefähr 25 bis 30 Angler an Bord, aber man braucht ja auch nicht viel Platz.
Einige wurden auch schon auf der Hinfahrt grün und fütterten erstmal die Fische an 
Diese Fahrt lief für mich dann auch um einiges besser, bis zur letzten Drift konnte ich 4 schöne Dorsche landen, einer so um 60cm. Hm, wird da vielleicht mancher denken, auch noch kein Spitzenfang, aber z.Zt. laufen dort oben die Dorsche überhaupt nicht gut, auf dem ganzen Schiff wurden vielleicht 25 Fische gefangen und ich hatte die meißten! Ich hab da einige Hochseeexperten mit super Ruten und hunderten von Pilkern in der Kiste (u.a. auch meinen Kumpel der leider leer ausging ) ganz schön abgepingelt!
Fazit: Wer sowas noch nie ausprobiert hat, sollte es auf jeden Fall mal machen, es macht echt Spass! Die Ausrüstung ist sehr übersichtlich und muss auch nicht teuer sein und das angeln selbst ist auch nicht wirklich ne Wissenschaft. Ich habe alles auf den selben dunkelroten Beifänger gefangen und wenn man etwas darauf achtet, auf welche Farben und welchen Köder die Fische beißen und wie derjenige den geführt hat, dann kann eigentlich schon nicht viel schief gehen!
Die Ausfahrt selbst ist natürlich nicht gerade billig (28€) und mit Speisen und Getränken ist man dann schnell bei 40€. Obwohl es auf den Schiff jetzt nicht wirklich teuer war, Frühstück 3€, Bier 1,40€, Suppe mit Bockwurst 3€. Aber man lernt nette Leute kennen und so eine Seefahrt kann dann echt lustig werden!
Ich kann jetzt nicht beurteilen ob dieser Kutter jetzt besonders gut ist, von der Ausstattung und vom Platz her war er in meinen AUgen sehr gut. Ein anderer Freund von mir, der auch oft da oben ist meinte, das es nicht unbedingt das beste Boot sei und eher einen schlechteren Ruf hätte -> Keine Ahnung! Aber wohl eher wegen schlechter Fangergebnisse, nicht wegen des Bootes selbst.
Mir erschien es etwas langsam, was aber wohl am alten Motor lag, welchem der Kapitän nicht mehr so viel zumuten wollte -> ein Neuer liegt schon parat und wird wohl demnächst eingebaut.
Das Meeresangeln wird jetzt nicht zu meiner großen Leidschaft werden, aber meine Köder haben die Meeresfische nicht zum letzten mal gesehen, besonders das Brandungsangeln werde ich nochmal verstärkt testen, da es die etwas günstigerere und etwas anspruchsvollere Variante ist und man hat meißtens mehr Ruhe!
Gruß
Lücke
