Hallo Gemeinde!
Wie ihr lesen konntet, war ich auch am Bärenloch. Ein toller Bericht von Rainer, dem nix hinzuzufügen ist, außer... was nach seiner Abreise noch so geschah...
Vorab: Mit meinem Gerödel einschließlich Unterstellzelt, Schlafsack und Matratze kam ich fast auch schon "Carp"-mäßig daher, was für ein Geschleppe
Und allen Lästerern zum Trotz: Das Bärenloch bietet eine hervorragende Angelei auf Rotfedern, herrlich lebhafte und voll gefärbte Tiere!
Mit meiner 1,0 Gramm-Posenmontage, einem 16er Haken und Kleinködern war ich ganz in meinem Element. 3 Bällchen Anfüttern, und los gings! Klassisch nahmen die oberflächenorientierten Fischlein den Köder fast immer beim Absinken, und nahezu jeder Anwurf war ein Treffer. Ein Meisterstipper hätte sich den Sack "bis oben hin voll" machen können, aber Ihr wisst ja, das ist so gar nicht meins... Zu Addis Frage mit der Brotdose: Am Gewässer herrscht ein Mindestmaß, so dass Zurücksetzen erlaubt und von mir auch sehr erwünscht war. Aus Sicht des Weißfisch-Fan war das schon mal Klasse! Bei irgendwo um die 30 Fische habe ich es belassen. Die wenigen "ordentlichen" Exemplare hatten, wie Rainer schon schrieb, das Maiskorn der Made vorgezogen.
Aber was machten unsere Carp-Hunter?
Zunächst einmal: Sie machen den Max sehr nachdenklich:
Eine sehr komische Sprache sprechen sie, meistens versteht man nur Bahnhof. Und komische Wunschträume haben die, meine Freunde Kris und Daniel wünschen sich z. B. ein goldenes Rod- Pod
Auch die Rituale, die Carp-Hunter so pflegen, sind schon gewöhnungsbedürftig. Sie suchen sich zum Angeln immer, das heißt: immer - die am weitesten entfernte Stelle aus. Denn Carp-Hunter sind auch Long-Caster! Für den Addi also: Weit-Werfer.
Die Köder müssen also - auf Teufel komm´ raus, ans andere Seeufer. Dafür brauchen Carp-Hunter ihre Carp-Ruten und riesige Rollen. Beeindruckend, wenn man das so sieht.
Und wie kommt dann das Futter an den Platz, bei der Entfernung
Kein Problem für die versierten Carp-Hunter! Was hatte ich für einen Spaß!
Da der Köder ja in unerreichbare Weiten geschleudert wird, kommt dann vollends der Spieltrieb durch. Fernsteuerung in die Hand, und Bötchen zu Wasser, ahoi!
Der Kapitän Daniel manövriert seinen Frachtkahn zum Futterplatz:
Ich musste die Rotfedern sein lassen, und dem Schauspiel fasziniert zuschauen. Hier das Boot bei seiner Rückkehr in den Heimathafen:
Dann, Futter und Ruten waren ausgebracht, offenbarte sich die nächste Besonderheit: Carp-Hunter haben Zeit. Viel, viel Zeit. Denn sie fangen nichts, und wenn doch, fangen ihre Ruten an zu piepen. Es hat aber nix gepiept, und so widmet sich der Carp-Hunter den schönen Dingen des Lebens. Zum Beispiel: Schischa schmauchen, in aller Gemütsruhe.
Oder: Essen. Viel essen! Es war unglaublich, was sich meine 3 Hunter noch mitten in der Nacht weggemampft haben. Gab es am Spätnachmittag noch Pizza bis zum abwinken, wurde noch gegrillt, was das Zeug hielt.
Lieber Daniel, lieber Kris: 4 Würste und 3 Koteletts pro Nase? Mindestens!
Und wieder war ich schwer beindruckt
Ganz nebenbei: An meinen Ruten (1 x KöFi, 1 x Tauwurm) tat sich auch den ganzen Abend nichts...
Mein Schlaf der Gerechten wurde durch keinen Laut gestört. Nicht ein einziges Piepen eines Bissanzeigers zerstörte die Idylle.
Erfrischt am nächsten Morgen, ging auch weiterhin an der Hechtrute nichts.
Und bei den Carp-Huntern? Tja, nix eben.
Eine Erklärung wollten sie mir andrehen: Auf keinem ihrer Geräte würde "Carp" draufstehen, deshalb würden sie auch keinen Carp erwischen. Das leuchtete mir durchaus ein
Gegen 10 war dann für mich Abfahrt. Die Reise zum Bärenloch (für mich 50 km) hat sich also gelohnt. Die Einblicke in das Carp-Hunting waren eindrucksvoll und erhellend, ein schönes Hobby habt ihr da, wirklich!
Naja, Kris, ob Du mich zum Konvertieren in die Carp-Gemeinde überreden kannst - mh, glaube ich nicht. Aber einen Heidenspaß hat es gemacht.
Da wir recht nah beieinander wohnen, werden weitere Treffen in Bälde folgen. Bis dahin "tight lines" !!!
Euer MAX