Zu Ostern haben wir zu viert einen schönen Turn und Kurzurlaub zum Schulzensee unternommen. Da ich ja bereits im März in diesem Jahr Glück auf Saibling und Forelle hatte, galt es zu Ostern diese als Zielfisch direkt zu befischen. Zwar konnte ich auch meine Leidenschaft, dem Karpfen, nicht ganz untreu werden, doch mit nur einer Rute war die Ausbeute beschränkt auf kleinere Exemplare bis um die 4kg, sodass ich heute wieder einmal von den Salmoniden sprechen möchte.
Wir starteten also am Gründonnerstag und hatten bereits am ersten Tag Erfolg. Gegen Mittag angekommen, galt es zunächst ein paar Köderfische mit der Senke zu ergattern, was mir auch gut gelang. Die Plötzchen aus dem letzten Jahr waren ja infolge des kurzen Winters vor allem in den anglerischen Traummassen von 2 bis 7 cm reichlich vorhanden und so durfte ich bereits kurz nach 13 Uhr die ersten zwei Ruten mit Köderfischen bestücken.
Es währte auch nicht lange bis der erste Saibling den angebotenen Fisch fand und ich mich gegen 13.45 mit einem richtig großen Prachtexemplar auseinandersetzen konnte. Dabei ist bemerkenswert, wie hektisch und tief im Wasser die Fluchten des Saiblings erfolgen und man durchaus ein paar Minuten braucht, um ein 1,5kg Exemplar anzulanden. Kurz danach hatte meine Kollegin Erfolg. Ein wuchtiger Anhieb ließ ihre Rute vom Ständer fallen und nachdem sie unverzüglich den Anhieb setzte, gelang es innerhalb kurzer Zeit einen fast ebenso großen Saibling, wie den meinen zuvor anzulanden. Karfreitag und Ostersamstag verlief dann sehr gut, wir konnten insgesamt sieben herrliche Salmoniden eine große Lachsforelle und sechs herrliche Saiblinge zwischen 1,2 und 1,5 kg fangen. Die Lachsforelle hatte in der Früh gegen 6 Uhr auf eine Mais-Wurm-Kombi gebissen und die Ruten mit den Köderfischen verschmäht.
Ganz anders dann in den Folgetagen – am Dienstag nach Ostern bissen die Karpfen und meine Freundin und ich fingen ein paar Schuppis, die wir allesamt zurücksetzen konnten. Da die Gewichtsklasse von 3 bis über 4kg nicht unseren Karpfenvorstellungen entspricht, habe ich auch keine weitere Fangmeldung hierzu abgegeben. Ein leicht verletzter Schuppi (nicht vom Angeln!!) konnte mit Tinktur versorgt werden und wie die Bilder zeigen erfolgreich wieder freigelassen werden.
Highlight aber war dann am Abschlusswochenende der Fang eines wirklich bemerkenswerten großen Saiblings und zweier Lachsforellen mit imposanten Ausmaßen. Seit nunmehr zwei Jahren versuche ich nun eine der „ganz großen Lachsforellen“ zu ergattern und zu meiner Freude gelang es am Sonntag nach Ostern auf Köderfisch ungefähr 70m vom Ufer eine Forelle mit fast 6kg Gewicht zu überlisten, die den angebotenen Fisch – ungefähr 6cm lange Plötze – mit wuchtigem Antrieb voll nahm und dabei den Drilling tief verschluckte. Die Ausweichmanöver und der anschließende Drill von fast 12 Minuten waren einfach genial, denn das Tier sprang in 30m Entfernung voll aus dem Wasser und wuchtete sein volles Gewicht gegen meine Schnur, die jedoch brav Stand hielt. Auch erwies es sich von Vorteil eine Tragkraft von mindestens über 8kg auf der 33-Schnur zu haben, da die Fluchten sehr spontan und hektisch gegen Mann und Gerät erfolgten. Auch die zweite Lachsforelle, die meine Kollegin hier präsentiert, konnte sich sehen lassen, denn mit 68cm und 4.670g ist diese Forelle wirklich ein stattliches Exemplar. Bemerkenswert ist noch, dass alle Forellen ihre Färbung in den Jahren im Schulzensee geändert und wohl angepasst haben, denn sie wirken dunkler, der Seitenstreifen ins Karminrot gehend und die Rückenfärbung tief dunkelbraun. Damit unterscheiden sie sich stark von bekannten Fängen aus Forellenteichen, die man ansonsten öfter mal antrifft.
Alles in allem mit über 35 Fischen (– darunter 3 Hechte, 4 große Lachsforellen, 9 Saiblinge und der Rest allesamt „normale Regenbogenforellen, Goldforellen und kleinere Saiblinge und 6 Karpfen) verteilt auf uns vier war dieser Angelurlaub ein ausgesprochen schöner Turn mit großen Exemplaren und artenreicher Ausbeute.