Moin Leute,
habe mal wieder ein paar Tage in unserem Ferienhaus im Westerwald verbracht. Wie ich vielleicht bereits erwähnt habe gehören uns dort seit 1965 12 Flusskilometer und das passende stück Land und Wald dazu.
Wäre übrigens auch mal eine Option für ein Forentreffen in kleiner Runde.
Die ersten 3 Tage war wie momentan zu erwarten ordentlich Hochwasser. Die Messstation Friedrichsthal zeigte von 55cm Normalpegel einen Wert von 120cm. Klingt erstmal nicht erstaunlich viel ist aber trotzdem unbefischbar in diesem Zustand.
Der Pegel legte sich dann in den nächsten 3 Tagen mit 25-30 Grad relativ schnell auf 65cm.
Endlich konnte ich also die Angeln auslegen. Da das Wasser noch sehr trüb war versuchte ich es Abends mal auf Aal.
Von 20-23 Uhr lag mein Tauwurmbündel Interessentenlos im Wasser. Plötzlich aber ruckelte es kurz in der Rute. Danach wieder nichts. Ich holte ein und mein Haken war Blank.
Also wieder neu beködert und an die selbe Stelle geworfen. Ein paar Minuten später ruckelte es erneut. Dann nichts. Reingeholt. Haken blank. Neu beködert. Raus.
Das machte ich bis 23:45.
Dann ruckelte es wieder. Aber dann riss etwas so fluchtartig meine Angel halb aus dem Rutenhalter und ich nahm Kontakt zum Fisch auf.
Die ersten 2 Minuten hatte ich garkeine Chance überhaupt zu kurbeln und musste einfach nur zusehen wie der Fisch Schnur zog. Dann erkämpfte ich mir unter knarrender Bremse jeden Zentimeter Schnur zurück.
Der Drill dauerte ca. 10min und ich rechnete eigentlich von der Kraft her stark mit einer großen Barbe. Doch dann kam er an die Oberfläche. Durch meine Kopflampe konnte ich den Körper eines Aals erkennen, der sich unendlich am Ufer entlang zu schlängeln schien. Ich kescherte ihn und zog ihn hoch.
Da lag er nun. 1,04 Meter lang und 3,1 Kg schwer. Was soll man dazu sagen.
Gigantisch.
Ebenfalls gigantisch war das Ausnehmen danach. Totaler Kraftakt und das nach Mitternacht. Da kann man sich schöneres Vorstellen. Nach dem Aal lief nichts mehr und ich packte zusammen.
Den nächsten Tag ging ich dann an den flachen Bereichen mit dem Spinner auf Barsch und Döbel los. Erwischen konnte ich aber nur eine kleine Bachforelle der ich wieder die Freiheit schenken musste.
Ein kleiner aber dennoch schöner Fisch der mir meinen eigentlichen Misserfolg trotzdem versüßte.
Die restlichen Tage vebrachte ich mit Ansitzangeln auf Karpfen an meinem besagten Flussabschnitt dem "Loch". Unsere 12km Fluss haben eigentlich eine Maximaltiefe von 1,20m an den Tiefen stellen. Jedoch gibt es direkt 200m neben unserem Haus einen Abschnitt der ca. 40m lang ist und auf eine Maximaltiefe zwischen 3-6m kommt. Dort angel ich hauptsächlich auf Karpfen.
Ich verwendete eine normale Safetyclip Montage mit Mais und fütterte mit einem Teig aus Paniermehl , Mais , Maden und Vanille Backaroma an. Habe ich von meinem Opa übernommen und funktioniert da eigentlich immer Problemlos.
Gegen 18 uhr weckte mich dann mein Bissanzeiger aus dem Dösschlaf den ich auf meinem Stuhl eingenommen hatte und der Drill begann.
Nach ein paar Minuten konnte ich einen schönen Schuppenkarpfen landen. Diesmal hatte ich weder Waage noch Maßband dabei. Schätze ihn auf 10-12 Kg.
Auch diesmal ging den Resttag lang garnichts mehr ausser einen Fallbiss den ich nicht verwerten konnte.
Am nächsten Tag stippte ich ein wenig mit meiner Matchrute auf Köderfische für Zuhause zum einfrieren. Klappte auch ganz gut. Viele Rotaugen, Hasel und kleine Döbel konnte ich landen.
Plötzlich aber merkte ich das diesmal kein kleiner am Haken hing sondern etwas anderes. Mit 14er Hauptschnur und 12er Vorfach an einem 20er Matchhaken ging der Drillmarathon los.
Nach ca. 20min konnte ich einen kleinen Karpfen landen.
Denke er hatte höchstens 5-6 Kilo. War sicher einer der Besatzkarpfen von 2010 den ich dort erwischt habe.
Gestern Abend habe ich dann den Aal enthäutet und gebraten. War sehr lecker. Aber auch total fettig.
Bin gerade erst wieder zuhause angekommen und konnte ein paar erfolgreiche Tage verzeichnen. Hat mich bei den Witterungs- und Wasserverhältnissen sehr gewundert das es dennoch so gut geklappt hat.
Hoffe der liebe Vater Rhein kommt auch langsam mal wieder zu Ruhe und ich kann hier endlich auch wieder loslegen.