Vor vielen Jahren hatte ich mir einen Teleskop-Räucherofen zugelegt. Ich glaube sogar, dass er von Askari war.
Er besteht aus verzinktem Blech und ich habe ihn mit Grillkohle betrieben.
Allerdings war es immer recht schwer, die Temperatur zu halten.
Nach dem letzten Räuchern war ich zu faul, den Ofen wieder in den Keller zu bringen und so blieb er auf der Terrasse stehen.
Doch die Witterung ließ den Boden, dir Tropfschutzplatte und auch die Lade für die Kohle verrosten.
Nu wäre es einfacher gewesen, ich kaufe mir einen neuen Ofen und den gleich aus rostfreiem Edelstahl.
Da ich aber selten zum Räuchern komme, lohnt sich das nicht wirklich.
Als ich jetzt zu einer Platte Edelstahl in 1,5mm Stärke kam, sollte es losgehen.
Zudem wollte ich auf Gas oder Elektro umstellen.
Als erstes kam der verrostete Boden raus. Da der Rand des alten Bodens noch einigermaßen fest war, ließ ich diesen stehen. Dann sägte ich aus dem Edelstahlblech einen entsprechenden Boden.
von unten, das Bodenblech sitzt stramm im Rahmen
Einfache Befestigung: Ein Stück Edelstahldraht durch Löcher und dann verbogen
Eingangs erwähnte ich, dass ich auch einen Elektrobetrieb in Erwägung zog.
Dazu kaufte ich mir eine kleine Herdplatte für schmales Geld und stellte den Ofen mit dem neuen Boden drauf (Löcher waren da noch nicht drin).
Dieser verformte sich jedoch und der gesamte Ofen wackelte stark. Ich hätte dann umständlich Füße bauen müssen, die auch um die Herdplatte gehen. Dies wollte ich mir ersparen. Eine weitere Idee war es, in das Bodenblech ein Loch im Durchmesser der Herdplatte zu sägen, damit diese 'innen' liegt und die Temperatur besser in den Ofen bringt. Das Bodenblech wäre dann nicht so heiß geworden und hätte sich vielleicht auch nicht so stark verformt.
Da ich aber bereits 4 Metallsägeblätter der Sticksäge verhunzt hatte, musste ich hiervon Abstand nehmen, zumal ich neue Blätter hätte kaufen müssen, die dann auch nur im Müll landen!
Also Gas!
Mein Kofferkocher sollte dafür herhalten
Das Ideale: Die Tiefe des Ofens passt ziemlich genau auf das Kreuz, es verbleiben vielleicht 5mm.
Der erste Versuch ohne Löcher im Boden war nicht so dolle. Auch hier verformte sich das Blech stark und die Temperatur im Ofen stieg nicht richtig an.
Also habe ich dann den Durchmesser der vollen und der kleinsten Flamme gemessen und mit dem Zirkel auf das Bodenblech übertragen.
Mit verschiedenen Bohrern dann die Löcher gebohrt.
Danach ging der Gasbetrieb deutlich besser. Das Blech verformte sich nur noch minimal und die Temperatur stieg schnell. Um die 80° nicht zu übersteigen, musste die kleinste Stufe eingestellt werden, was nicht ganz einfach ist, ohne Gefahr zu laufen, dass sie erlischt.
Eine neue Schublade musste auch noch her. Da ich hier keine Kohle reinlegen wollte, brauchte ich eigentlich nur ein Blech, auf dem ich das Räuchermehl verteile. Da das Blech jedoch auf kleiner Flamme nicht so heiß wir, dass das Mehl anfängt zu glimmen, spielte ich rum.
Am Ende entstand dann folgendes:
Die Lade ist an den Seiten nach unten gebogen, damit ein Abstand zum
Bodenblech bleibt, also die Löcher nicht 'abgedeckt' werden.
Für eine kleine Dose, in der das Räuchermehl kommt, wurde ein entsprechendes Loch in die Lade geflext. Die Dose ist innen und außen mit einer lebensmittelechten Beschichtung versehen. Mit einem Brenner muss man die zunächst abbrennen, anschließend mit einer Drahtbürste reinigen.
Die Stirnseite der Lade wurde mit Blinddnieten befestigt. Ein Griff aus Holz wurde ebenfalls angebracht.
Wenn die Lade eingeschoben ist, sieht das Ganze dann so aus:
Jetzt noch ein Tropfblech...
Wie ich bereits zu Anfang erwähnte, haben sich 4 Sägeblätter verabschiedet.
Das Tropfblech entstand also aus Alu.
Es ist 2cm kleiner, als das Bodenblech. So ist zum Rand ringsherum 1cm Platz.
Damit das Blech auch anständig steht, habe ich einfach 4 Schrauben als Füße verwendet.
Da die Ösen für den Tragegriff ebenfalls durchrottet waren, die zudem aber auch das obere Teleskopteil des Ofens arretieren, mussten schnell zwei neue her. In der Ramschkiste fand ich hier aus Edelstahl einen Haken, den man über die Tür oder Durschkabine hängt, um Handtücher aufzuhängen. Rostefrei, mit Blechschere zu teilen... also ideal...
Zuerst hatte ich die Blindnieten von außen angebracht. Das war dumm, da man dann den Ofen nicht mehr zusammen schieben kann.
Also von Innen angebracht und es geht...
Gestern hatte der 'neue' Ofen dann Premiere.
Auf kleinster Flamme lag die Temperatur zwischen 50 und 60°, ein klein wenig mehr aufgedreht und schon erreichte ich 70-80°.
Legte ich Räuchermehl in die Dose und schob die Lade rein, so dauerte es gar nicht lang und es fing an zu qualmen.
Aber aufgepasst: Etwas zuviel aufgedreht und schnell erreicht man 100°.
Für die Lade kann man sicher auch Weißblech verwenden, das entsprechend stark genug ist. Es muss ja nichts tragen.
Der Boden sollte jedoch schon recht stark sein.
Wichtiger Hinweis:
Diese Anleitung gilt nur für den gezeigten Räucherofen.
Andere Räucheröfen oder Eigenkonstruktionen, die den gezeigten Gaskocher
so einschließen, dass die Hitze auch die Gaskartusche soweit erhitzt,
dass die dort aufgeführten Sicherheitsvorschriften nicht mehr gerecht
werden, sind zu unterlassen.