Moin allerseits!
Da brennt mir doch schon seit langer Zeit ein Thema "unter den Nägeln", das jetzt mal fällig ist.
Im aktuellen Thread "Lockerung der Forenregeln" lest Ihr mehr über unsere Überlegungen, Reizthemen wie "C&R" oder Politik, soweit sie unser Hobby tangiert, einer offeneren Diskussion zuzuführen, soweit sie nicht in Zoff oder untragbare Äußerungen ausartet...
Jetzt ich:
Nicht jeder von uns (allen) vertritt die Meinung, dass jeder gefangene Fisch in der Pfanne oder im Kochtopf landen muss. Das sollen sie ja auch nicht: Für viele Fischarten gibt es Schonmaße, die der Gesetzgeber vorgibt (Landesfischereiverordnungen), diese Maße dürfen von Fischereiberechtigten verändert werden, aber nur nach oben hin, zu Gunsten der Fische. Bundesweit hat sich somit eine kaum durchschaubare Vielfalt von Mindestmaßen entwickelt, die nicht immer nachvollziehbar ist...
Ich möchte hier und heute die Mindestmaße für den Hecht und den Zander zur Diskussion stellen, und jeden Mit-Poster bitten, seine heimatliche Rechtslage kurz mit zu erwähnen.
Die allgemeine Frage nach den Mindestmaßen birgt von vornherein einen Konflikt, den keines der zuständigen Länder bisher gelöst hat: Es herrscht allgemein ein "Mindeststandard", demzufolge ein Fisch zumindest solange heranwachsen soll, bis er einmal laichen, sprich für Nachwuchs sorgen konnte. Leider wird außer Acht gelassen, dass mit Wachstum und Größe der Fische (hier: die Rogner!) das Reproduktionspotential immer weiter steigt. Soll heißen: Große Fische können mehr für die Arterhaltung tun, und sollten eigentlich in Schutzmaßnahmen einbezogen werden. Hinzu tritt für jeden Angler die "Gretchenfrage": Möchte ich den Fisch verwerten, und kann / will ich das verantworten? Ein 50er Zander macht kein Abendessen, aber einen 95er Hecht können wir selbst mit Gästen nicht verdrücken... Ein verantwortungsvoller Angler wird, da bin ich sicher, immer seine Einzelfallentscheidung treffen.
Jetzt aber zu meinem wirklichen Aufreger: Wir haben hier in Nordrhein-Westfalen einen Umweltminister, dem durchaus einiges auffällt. Wenn er ein Problem auf dem Schirm hat, geht er es zügig an. Ziemlich rigoros, mitunter. Mit Sicherheit ist er gut zu Vögeln, denn er möchte den Kormoran weiter unter Schutz und Abschussverbot halten...
Nicht aufgefallen sind ihm bisher die seit Ewigkeiten bestehenden "Mindestmaße" für Zander und Hecht, die sowohl im Hinblick auf die Arterhaltung als auch auf ihre Eignung als Küchenfisch eigentlich ein Witz sind.
Hier in NRW gelten für den Zander 40 cm, und für den Hecht 45 cm als Schonmaß. Hering und Fahrradschlauch, würde ich sagen. Diese Maße gehören angehoben, meine ich. Bin auch dagegen, für die paar Gabeln Fisch so ein Tier abzuschlagen.
In anderen Gegenden sieht es für die genannten Arten günstiger aus...
Diskussion eröffnet!
MAX